Das Leben gleicht der Leiter,
die steil und hoch da steht.
Sie hört nicht auf, führt weiter,
soweit die Sicht noch geht.

Die Leiter ist das Leben,
da sollst du nun hinauf.
Steig hoch, tritt nicht daneben
und nimm die Müh in Kauf.

Die Tage sind die Sprossen,
die dich nach oben tragen.
Die Kleinen und die Grossen,
die deine Füsse plagen.

Du hast’s bestimmt erfahren,
das Alter mach dir Müh‘.
Doch Mut sollst du bewahren.
Aufgeben sollst du nie.

Du bist schon weit gekommen.
Schau nie angstvoll zurück.
Die Hälfte ist erklungen.
Das ist das längste Stück.

Du spürst die müden Beine.
Das ist zwar ganz normal.
Du bist hier ganz alleine.
Probier es noch einmal.

Ich habe Angst, ich falle.
Die Finger sind geschwollen.
So denken aber alle,
die lieber umkehr’n wollen.

Mit neuem Mut geht’s weiter,
denn anders geht es nicht.
Auf dieser Lebensleiter,
bewahre stets die Sicht.

Ganz oben wartet einer,
geduldig schon auf dich.
Er sagt: Komm hoch, du Kleiner.
Noch höher, …siehst du mich?

Auch wenn’s beginnt zu wanken,
verlier nicht deinen Mut.
Fang lieber an zu Danken.
Bis dahin ging’s ja gut.

Und auch gleich nebenan,
steht nochmals eine Leiter.
Drauf steht ein müder Mann,
der glaubt, er kommt nicht weiter.

Er denkt, es sei ein Spiel
und steigt darum nicht weiter.
Doch Hochgeh’n hat sein Ziel.
Wär doch der Mann gescheiter.

Der Kluge ist fast oben.
Sieht vor sich Gottes Hand.
Die wird ihn sicher loben
und zieht ihn in sein Land.

Dies Land kennt hier noch keiner.
Man glaubt, dass es das gibt.
Dahin gelangt nur einer,
der glaubt und nicht aufgibt.

Das Leben gleicht der Leiter,
die steil nach oben führt.
Dich führ’ stets ein Begleiter.
Gut, wer sein Helfen spürt.

Die Leiter hat ein Ende.
Kommst du dann einmal an,
reicht Gott dir seine Hände.
Das Steigen endet dann.

© 11/2007 Artur Beul, Zollikon.