Was möchtest du von mir noch wissen?
Ich hab doch alles schon gesagt.
Ich liege hier auf Sofa-Kissen
und schau nach draussen, wo es tagt.

Ich lieg auf blumigen Matratzen,
die laden ein zum süssen Schlafen.
Doch ich schau zu den vielen Spatzen
und seh auch Meisen, bunt wie Grafen.

„Ich hätt’ ja keine grossen Sorgen“,
das redet man mir immer ein.
Die kommen aber pünktlich jeden Morgen.
Es ist nicht lustig alt zu sein!

Ich kann nicht ohne Hilfe gehen.
Der alte Stock genügt nicht mehr.
Das Auto bleibt für mich jetzt stehen
und andre fahren mich umher.

Ich will mich nicht damit beklagen,
das ist in meinem Alter so.
Und doch, ich muss es manchmal sagen.
Zwar ändert ’s nichts, s’ kommt sowieso.

S’ kommt sowieso etwas im Alter,
an das man früher nicht gedacht.
Ich denk dabei an Sommerfalter.
Am Tag, da tanzt er voller Pracht,

am Abend liegt er tot im Laub,
verschmutzt, von Raupen angefressen.
Bald ist er nur noch feiner Staub
und ist für alle Zeit vergessen…

So geht es leider fast uns allen.
Das Sterben findet niemand schön.
Lass dir den Lebensrest gefallen.
der übrigbleibt, noch vor dem Gehen…

© 01/2008 Artur Beul, Zollikon.