Viel’ alte Filme, alte Stars,
durfte ich damals spielen sehen.
Am Wochenende, ja so war’s,
durfte ich dann ins „Tübli“ gehen.

Das „Tübli“ war ein Restaurant
und oben drin der Kinosaal.
Für mich war das hochinteressant,
an jedem Samstag dazumal.

Lilian Harvey, die sah ich gerne,
wenn sie dann tanzte, wenn sie sang.
Liane Haid, eine der Sterne,
sie kannt’ ich später jahrelang.

Sie wohnte damals schon in Bern.
Dort lebte sie mit ihrem Sohn.
Der Filmwelt blieb Liane fern.
In siebzig Filmen war sie schon

der grosse Star, dann wurd’ sie älter
und neue Junge konnt’ man sehen.
Ein Stern erstrahlt, doch einmal fällt er,
damit neue am Himmel stehen.

In kleinen Kinos grosser Städte,
spielt man noch ihre Filme gern.
Liane Haid wohl Freude hätte,
würd’ ich hingeh’n. … Wien ist zu fern.

Die letzten Jahre half ich ihr,
bei Antwortbriefen an Verehrer.
Ich tat das gern. Es zeigt mir:
im Alter wird kein Leben leerer.

Liane starb vor ein paar Jahren.
105 wurde sie alt.
Zum Zentralfriedhof möchte ich fahren,
nach Wien. Mein Alter sagt mir „halt“!

Die alten Stars vergisst man nie,
sie schenkten uns viel’ schöne Stunden.
Man hat im Leben oft durch sie
ein bisschen Glück für sich gefunden.

© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.