Das Leben gleicht einem Theater.
Am Anfang geht der Vorhang auf,
dann wird gespielt. Mutter und Vater,
die schauen zu dem Stückverlauf.

Zwei Stunden dauert’s meist, nicht mehr,
dann fällt der Vorhang. Aus ist’s dann.
Die vielen Stühle werden leer,
die Gäste geh’n, zieh’n Mäntel an.

Was dann geschieht, frag den Schauspieler…
Er schminkt sich ab und geht nach Haus.
Das ist der graue Alltag vieler,
sie gehen am Schluss, …das Spiel ist aus.

Ihr Leben, das ist nur die Bühne.
An diesem Ort, da sind sie gross
und spielen Schönheit, Macht und Sühne –
zu Hause sind sie Menschen bloss…

Es kommt die Presse – Tausend Fragen,
die dringen frech in sie hinein.
Verdrehen Dinge, die sie sagen.
Sie schreiben mies, machen sie klein.

Das schönste aber ist Applaus,
im Scheinwerfer beleuchtet sein.
Kurz ist dies nur, dann löscht man aus, –
und jeder ist dann ganz allein.

Das Leben gleicht einem Theater.
Der Vorhang hebt sich und er fällt.
Man putzt sich raus, so wie ein Kater,
für die paar Jahre auf der Welt.

Dann steht man plötzlich vor dem Ende.
Der Vorhang bleibt geschlossen, zu.
Man hat vom Klatschen heisse Hände.
Das Stück ist aus – jetzt hast du Ruh…

Das Leben hat dich bunt geschminkt.
Jetzt ist die Zeit, dies abzuwaschen,
weil aller Lebensabfall stinkt.
Wirf alles weg, leer deine Taschen!

Auch auf der Bühne tut man räumen.
Es war nur Schein, Dekoration.
Der letzte Traum ist ausgeträumt.
Er war sehr schön, doch Illusion.

© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.