Der Abend hat etwas an sich,
dass dir der Tag nicht geben kann.
Er bringt die Ruhe dann für dich,
die du gesucht, tags, dann und wann…
Das Licht nimmt ab und Lampen brennen,
auf allen Strassen in der Stadt.
Die Sonne sinkt, die will sich trennen,
dahin, wo’s andre Menschen hat.
Es weichen jetzt die Tagessorgen,
wenn finster wird das Tageslicht.
Sie drückten dich noch heute Morgen,
und meistens, wenn der Tag anbricht.
Der Abend bringt dir eine Stille,
die Sorgen und auch Leid vertreiben.
Spürst du die Ruh, s’ ist Gotteswille.
So still sollt es doch immer bleiben.
Die Stille, die wir Menschen brauchen,
die unser Leben würdig macht,
in diese Stille sollt man tauchen,
bevor man einschläft, jede Nacht…
Der Abend hat etwas an sich.
Das ist bei Tieren auch das Gleiche.
Es ist normal, das sehe ich –
Jeder sucht Ruh in seinem Reiche.
© 03/2008 Artur Beul, Zollikon.
Es stimmt, liebe Hera: Dieses Gedicht hier ist wunderbar. Und eben, wie du ebenfalls erwähnt hast, auch „Freud und Leid“…. Diese Zeilen beschreiben die extrem feinfühligen Seiten in Artur. Ich bin immer wieder von neuem verblüfft, wie zielgenau er, auch mit 92 Jahren, noch immer die richtigen Wörter findet.