Ich höre manchmal Menschen reden,
dabei sind sie ja ganz allein.
Mir scheint, die reden gar mit jedem
und diese würden bei ihm sein.

Sie reden laut und oft sehr böse.
Auch ihre Hände reden mit.
Es scheint, dass Reden sie erlöse,
oft laufen sie im schnellen Schritt.

Ob sie den sehen, mit dem sie sprechen?
Für sie scheint’s jedoch so zu sein.
Es kann sie keiner unterbrechen,
er redet, plaudert – ganz allein.

Jetzt schau ich nach, ist einer da?
Er fuchtelt wild mit beiden Händen.
Bei allem Schaun ich niemand sah.
Ich wollte mich dann an ihn wenden.

Doch er sah mich mit keinem Blick
und redete stets vor sich hin.
Da, plötzlich, wie befreit vom Tic,
wird’s seltsam mäuschenstill um ihn.

Sie seh’n wohl Geister, seine Augen,
oder, er bildet sich das ein.
Schlussendlich kann ich da nur glauben:
Der Mann ist einsam und allein …

Wer redet denn schon ohne Grenzen?
Bei dem muss irgendetwas raus.
Ich seh, er ist ein Einzelredner,
hat keine Partnerin zu Haus.

Er ist ein einsamer Geselle.
Zum Reden hat er nur allein
die eigne, inn’re Redensquelle.
Das könnte jedoch anders sein …

© 05/2008 Artur Beul, Zollikon.