Man gab mir einen Blumenstrauss,
mit ersten kleinen Frühlingszweigen,
die suchte sich mein Gärtner aus.
Bald wird es Frühling, wollt er zeigen.
Nun steht der bunte Strauss vor mir,
auf meinem Tisch, in schöner Vase,
von Jean Marais – ein Souvenir.
Jetzt nährt sie Zweige hier im Glase.
Und jedes Jahr, wenn Frühling naht,
denk ich, es wir mein letzter sein.
Dann mache ich mich schnell parat
und pack gewisse Sachen ein.
Das heisst, ich ordne die Gedanken,
für eine Fahrt aus dieser Welt.
Ich spüre meine Beine wanken.
Für diese Riese braucht’s kein Geld.
Das sind die Worte eines Alten,
der neuen Frühling kaum erhofft.
Zwar soll man Hoffnung stets behalten.
Manch Frühling kommt noch unverhofft.
Es wird noch manchen Frühling geben,
und alles wird dann wieder blühen.
Ich werde gehen, es nicht erleben.
Es deckt mich dann das zarte Grün.
Der Frühling ist des Jahrs Beginn.
Er weckt die Erde wieder auf.
Und selbst im alten Herzen drin,
spür ich den jungen Frühlingsschnauf.
Die ersten, die im Garten blühen,
dass sind die kleinen Märzenglöckchen.
Ich seh sie noch einmal erglüh’n
in ihren weissen, zarten Köpfchen.
Der Frühling naht, sagt warm die Sonne,
sie jagt den Winter aus dem Land.
Auf Sonne reimt das Wort „die Wonne“,
die spür ich wärmend auf der Hand.
Ich möchte jetzt wie Vögel fliegen.
Die Frühlingsdüfte locken mich.
Möchte’ nicht so müd zu Hause liegen,
dass hoffe und das wünsche ich…
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.
Dieses Gedicht hat Artur vor gut einem Jahr geschrieben, als er von seinem Gärtner Francesco einen Strauss Blumen erhielt. Das Werk blieb bis zum heutige Tage unveröffentlicht.