Die Langspielplatten, Schellack-Platten,
die stehen da in Reih und Glied.
Voll Musik, die wir gerne hatten.
Nun sind sie alt, vom Spielen müd’.
Es sind die Zeugen einer Zeit
der Lieder, die ich damals schrieb.
Viele sind schon Vergangenheit,
doch einige hat man heut noch lieb.
Die vielen guten Interpreten,
die lachen von der Plattenhülle,
doch sie sind längst schon abgetreten
und ruh’n sich aus in dunkler Stille.
Die neue Zeit hat sie vergessen
und einst berühmten Namen auch.
Wer könnt sich heut mit ihnen messen?
Ein anderer Stil ist heute Brauch.
Doch heut vermiss ich Melodien,
die alten Lieder hatten sie.
Heut liebt man Songs, die laut geschrien.
Die alten hört man heut fast nie.
Zum Glück stehn noch die meisten Lieder
still schweigend dort in dem Regal.
Wenn ich es will, hör ich sie wieder,
zum dritten oder zehnten Mal.
Wer wird sie alle nochmals spielen?
Wer hat noch einen Grammophon
und spitze Nadel zum erzielen,
den alten, rauen, kratz’gen Ton?
Wären die schwarzen, schweren Platten,
nicht voller Lieder, meist von mir,
obwohl wir sie einst gerne hatten,
sie stünden längst schon nicht mehr hier.
Von Zeit zu Zeit nehm’ ich noch eine,
halt sie in meinen Händen fest.
Dann hör ich singen, …es sind meine
Songs einer Welt, die nicht mehr ist.
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.