Die Wolken haben keine Füsse
und dennoch rennen sie so schnell.
Die schwarzen senden nasse Grüsse.
Die weissen strahlen Licht, s’ wird hell.

Und sind die Wolken dann verschwunden,
dann lacht die Sonne in mein Herz.
Sie hat den Weg durch’s Blau gefunden.
Ich schaue glücklich himmelwärts.

Es gibt die leichten, runden Wolken.
Sie gleichen Eutern einer Kuh,
von Milch ganz voll, noch nicht gemolken.
So macht’s das Leben immerzu.

Solch schöne Wolken mag ich gerne.
Sie sind ganz trocken, wasserarm.
Sie lassen Platz, nachts, für die Sterne.
Wenn sie da sind, ist’s sommerwarm.

Die Wolken haben vielleicht Füsse.
Von hier aus sieht man sie doch nicht.
Sie sind vielleicht wie unsere Flüsse,
die fliessen fusslos trotz Gewicht.

Auch Schlangen haben keine Beine.
Sie sind im Körper eingebaut.
Muskeln bewegen sie, ganz kleine.
Sie gleichen Füssen, drüber Haut.

Wir Menschen haben alle Füsse,
damit erobern wir die Welt.
Man freut sich, sendet Kartengrüsse,
aus Ländern wo es uns gefällt.

Man sagt von vielen kleinen Leuten,
die Leben stolz auf hohen Füssen,
weil Geld, Besitz so viel bedeuten.
Aus aller Welt lassen sie Grüssen.

© 01/2008 Artur Beul, Zollikon.