Gedichte haben auch Gesichte,
die freundlich sind und lachen;
auch traurige haben Gedichte,
die uns betrübt, statt freudig machen.
So ein Gedicht entlarvt den Dichter,
in seinen Worten, im Gesicht.
Die Augen leuchten dann wie Lichter,
man hört’s auch deutlich, wenn er spricht.
Im Herz der Dichter sitzen Richter,
die sagen ihm ’s ist gut, ’s ist schlecht;
sie zünden an und löschen Lichter
und haben meistens immer Recht.
Gedichte, nenn ich Geist-Erbrechen,
sie müssen raus auf das Papier.
Erbrechen heisst, sie müssen sprechen,
sonst bleiben sie verklemmt in mir.
Gedichte, sind sie einst geschrieben,
erleichtern Seele und Gemüt.
Probleme, Ängste sind vertrieben,
die Seele ist dann aufgeblüht.
Meist spür ich den Gedichte-Drang
schon früh am Morgen, kaum erwacht;
dann geht es schnell, ich wart nicht lang,
oft sind es Themen letzter Nacht.
Es ist ein Drang von Kindheit her,
dies Niederschreiben von Gedanken;
ich glaube es vergeht nicht mehr.
Soll ich mich ärgern, soll ich danken?
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.