Ein stolzer Hahn im Hühnerhof
ist intelligent und gar nicht doof.
Kann er bei so viel’ Hühnern sehen,
zu welcher Henne er will gehen?
Er hat sie alle schon beglückt
und ist ganz stolz auf sie gehüpft.
Wie kann der Hahn sich so entscheiden?
Er mag sie eben alle leiden.
Doch so weit denkt ein Hahn ja nicht.
Er ruft am Tag bei Sonnenlicht
und schickt sie aus dem Hühnerstall.
Die Hennen tun’s auf jeden Fall…
Am Morgen kräht der Hahn: „Steht auf!
Legt Eier und legt Stroh darauf!
Fresst viel und gut vom saft’gen Grass.
Recht grosse Eier werden das!
Und ich, der Herr im Hühnerhaus,
such jetzt die schönsten Hennen aus.
Ich hüpfe gern von Huhn zu Huhn,
wie das doch alle Hähne tun. “
Er steigt auf’s Huhn, tut seine Pflicht.
Das geht ganz schnell – mehr macht er nicht!
Manch Ehemann, der wäre froh,
ging’s auch bei ihm zu Hause so.
Doch er muss viele andere Pflichten
im Bett und anderswo verrichten.
Dem Gockel aber ist’s egal.
Er macht es gerne, jedes Mal.
Die Hühner legen fleissig Eier,
und die verkauft im Dorf Frau Meier.
Doch drin im Stroh vom Hühnerhaus,
da brühten Hennen Eier aus.
Die sitzen drauf, bis Junge schlüpfen
und fröhlich zu den Andern hüpfen.
Der Hahn schreit, will so Freude zeigen.
Sie alle wird er einst besteigen.
Der Miststock hinter’m alten Stall,
ist gut besucht auf jeden Fall.
Dort zappeln Würmchen, Götterspeise.
Es lohnt sich diese kleine Reise.
Der Hahn geht mit, macht lauten Schrei.
Was denkt er wohl für sich dabei?
Kommt auf dem Miststock neuen Mist,
wie das so täglich Usus ist,
dann geh’n sie Heim, doch nächsten Morgen,
sind alle da sich zu versorgen.
So geht das nun – jahraus, jahrein.
Wer möcht’ nicht mal ein Hühnchen sein?
Man wüsste dann in Liebessachen,
sich keine grossen Sorgen machen.
Auch nicht in kleinen Büros sitzen,
um ein paar „Fränklein“ abzuschwitzen.
Man müsst’ nur viele Eier legen
und sorgen für den Kindersegen.
Doch…auch ein Huhn wird einst gegessen,
wenn’s fett und gross ist – nicht vergessen!
Nicht nur dem Huhn passiert die Panne:
Wir alle landen in der Pfanne!
Drum bleib ich Mensch und nicht ein Huhn,
und auch das Huhn würd’s Gleiche tun!
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.