Herr, ich bitt Dich um das Eine:
Stärke meine kranken Beine;
lass mich schmerzlos wieder laufen!
Sonst muss ich mir Krücken kaufen.
Herr, Du kennst die Lust zu gehen,
schöne Dinge anzusehen,
die Du ja für uns gemacht;
uns zur Freude sie erdacht.
Nimm den Schmerz und gib mir Kraft!
Du hast mich ja einst „erschafft“.
Ich weiss schon, einst stoppt mein Leben,
muss es Dir zurück dann geben.
Doch bis dann lass mich noch gehen
auf den Beinen, stehn und drehen.
Herr ich hab nicht viele Bitten.
Du hast auch als Mensch gelitten!
Doch am Kreuz erbatest Dir:
„Vater nimm das Leid von mir.“
Darf ich, Mensch, das Gleiche fragen
und mit Deinen Worten sagen:
„Wenn’s Dein Wille ist, nicht meiner!“
Schau da unten bittet Einer:
Herr, Du weißt längst, was ich meine:
Ich such Hilfe für die Beine.
Möchte noch den Lebensrest
schmerzlos gehn, wenn Du mich lässt.
Herr, Du siehst doch meine Beine,
können nicht mehr gehn alleine.
Sie sind müd vom langen Leben,
das Du gütigst mir gegeben.
Hilf, den Lebensrest zu tragen;
dies, mein Gott, wollt ich Dir sagen.
Doch Du sagst: „Mach es wie ich,
trag Dein Kreuz, nimm es auf Dich!“
Dafür gibt Dir Gottessohn
seinen, uns versprochnen Lohn.
Und so geh ich, wohl mit Schmerzen,
weiterhin und denk im Herzen:
Gott will es, ich darf nicht klagen;
werd geduldig es ertragen.
© 12/2007 Artur Beul, Zollikon.