Wer keine Freud‘ an Blumen hat,
den möchte ich gern einmal seh’n;
der hat das Leben scheinbar satt.
Er müsst durch Blumenwiesen geh’n.
Die Blumen, die im Laden warten,
sie wuchsen auf am Mittelmeer.
Sind nicht gewachsen hier im Garten
durchs Reisen litten sie wohl sehr.
Sie sind im Treibhaus gross geworden,
per Flugzeug dann hieher geflogen,
auch weiter fort, hoch in den Norden.
Sie sind wohl schön, schnell hochgezogen.
Nun stehn sie da in teuren Vasen,
zurechtgeschnitten, aufgeputzt.
Sie sah’n nie Freiland, Kühe grasen.
Sie wurden gross, jetzt ausgenutzt.
Schon bald senken sie ihre Köpfe.
Mir scheint, es fehlt den Blumen was:
Sie lieben keine engen Töpfe.
Ich glaube fest, es ist schon das.
Nach ein paar Tagen sterben sie,
die Blüten welken wie die Blätter.
Das Sonnenlicht sahen sie nie.
Sie standen stets im Kunstlicht-Wetter.
Ich lieb nur Blumen, wenn sie blühen
im Garten an der frischen Luft.
Nicht Blumen, die sie künstlich ziehen,
sie haben keinen frischen Duft.
Wer Blumen liebt, geht auf die Wiese
und pflückt da einen bunten Strauss,
denn keine sind so bunt, wie diese.
Such Dir die schönsten dort heraus!
Und wenn auch ich einst werde sterben,
dann deckt mein Grab nicht völlig zu
mit Blumen, die so schnell verderben.
Gönnt ihnen, wie auch mir dann Ruh!
© 11/2007 Artur Beul, Zollikon.