Kein Engel bleibt sehr lang auf Erden.
Er kehrt zurück ins Himmelsland.
Er wollt’, dass Menschen besser werden,
doch war’s nicht das, was er hier fand.
Die Menschen wollten ihn nicht hören.
Ihr Leben, das gefiel wie’s war.
Des Engels Worte sie nur stören.
Das merkte unser Engel klar.
Und darum liess er uns auch liegen,
im Schmutz der Sünde auf der Erde.
Er wollte gleich zum Meister fliegen.
Fragt, was aus dieser Erde werde?
Der Meister meint’: Ich geh mal runter,
mahne die Menschen, wirke Wunder.
Die Welt lass ich, sie geht nicht unter.
Sie wird auch darum nicht mehr runder …
Wenn sie dann meine Worte hören,
werden doch viele sie verstehen.
Werden vielleicht sogar umkehren
und mit mir auf den Weg dann gehen.
Doch auch ihn wollt’ niemand kennen,
als selbst der Herr dann zu uns kam.
Ein Scharlatan tat man ihm nennen.
Nur wenige hörten ihn an.
Und als den Höhepunkt des Bösen
hing man ihn gar am Kreuze auf.
Er kam zu uns, uns zu erlösen
und nahm sogar den Tod in Kauf.
Doch seine Worte, die er sagte,
die hat die ganze Welt vernommen.
Und trotz dem Schmerz er nicht verzagte,
denn nur für uns ist er gekommen.
Und wer ihm glaubt, dem wird er geben,
das was er selbst versprochen hat:
Nach unserm Tod das ew’ge Leben,
trotz vieler Menschen Hohn und Spott.
© 04/2008 Artur Beul, Zollikon.