Ich möchte mal in den Himmel sehen.
Es heisst doch stets, dort sei’s so schön.
Ich meine nicht, ob’ mir den Himmel,
mit weissen Wolken, weiss wie Schimmel.
Den Himmel, den ich sehen möcht’,
den kenn ich aus der Bibel schlecht.
Dort wurde er für uns beschrieben,
wohin uns Gott führt, den wir lieben.
Doch wie der aussieht, wo befindet,
darüber sich mein Denken windet.
Es gibt dort Engel, die Gott preisen.
Die Menschen dann zu ihm hin weisen.
Ja man erzählt so viel’ Geschichten,
die schönes uns von dort berichten.
Dort würden wir einst alle wohnen,
dort wird uns Gott einmal belohnen.
Doch nur die gut auf Erden leben,
die kriegen Flügel einst zum Schweben.
Mama hat mir als Kind erzählt:
Gott hat auch dich schon ausgewählt.
Wenn du nach seinem Willen lebst,
du dann als Englein zu ihm schwebst.
Doch Mama konnte auch nicht sagen,
wohin mich jene Englein tragen.
Ich fragte später einen Priester.
Er nahm die Bibel – darin liest er:
Kein Auge hat es je gesehen,
was guten Menschen wird geschehen.
Kein Ohr hat es jemals gehört …
Das ist ganz kurz, was Jesus lehrt.
Mehr wusste auch der Priester nicht.
Ein jeder sieht ’s aus seiner Sicht.
Drum möchte ich in den Himmel sehn.
So weiss ich, wo wir einst hingeh’n.
Doch Gott und Himmel bleibt auf Erden,
verschlossen, offen wird’s einst werden,
wenn wir dann unsere Augen schliessen.
Erst dann wird volle Wahrheit fliessen.
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.