Ich war ein guter Menschenfreund,
doch oft ein schlechter Menschenkenner.
Ich hatte niemals einen Feind,
mich mochten Frauen, wie auch Männer.
Was man gern hätt‘, ist schwer zu haben,
was man nicht will dagegen leicht;
dazwischen klafft meistens ein Graben.
Ob man das richt‘ge Ziel erreicht?
Den Menschen, den hat Gott gemacht,
ihm freien Willen mitgegeben;
so hat Er sich das ausgedacht,
und danach sollten wir auch leben!
Es ist oft schwer gegen den Willen,
gegen sein eigenes Empfinden,
den Gotteswillen zu erfüllen
und sich dabei im Recht zu finden.
Der freie Wille kann „entgleisen“,
meist ohne etwas Böses tun.
Ob’s recht ist oder schlecht, beweisen –
niemand kann es, lassen wir’s nun.
Drum höre nur auf Dein Gewissen,
ob es Dir sagt ja oder nein;
so wirst Du‘s wohl am Besten wissen,
zufrieden mit Dir selber sein.
Oft ist es schwer ein Ja zu sagen,
wenn’s Dir vielleicht so leicht nicht fällt.
Man muss dabei sein Herz befragen,
dann geht’s Dir gut und auch der Welt.
Denn alles Leben hat zwei Seiten.
Erst denkt man Nein, dann trotzdem na…
Es ist gut, Freude zu bereiten –
drum denk nicht nach, sag lieber ja.
© 12/2007 Artur Beul, Zollikon.