Auf dem Klavier stehn alte Noten,
die ich so gerne für mich spiele.
Die Künstler ruhn längst bei den Toten,
doch was sie schrieben, ich noch fühle.

Die vielen Noten liegen hier,
doch ihre Zeit, sie liegt längst weit.
Die Lieder klingen noch in mir
aus jener schönen, alten Zeit.

Ich kannt’ die Künstler noch persönlich.
Wir schrieben Lieder oft zusammen.
Die Arbeit lief meist ganz versöhnlich,
befriedigt gingen wir von dannen.

Auf dem Klavier gibt es noch viele,
die früher Grosserfolge waren;
sie hoffen noch, dass man sie spiele
so schneidig wie in ihren Jahren!

Doch unsre Zeit ist nicht die Gleiche:
Es toben Rhythmen, Lärm, Geschrei;
es ist nicht mehr die liederreiche,
die unsre Zeit, die ist vorbei …

Wenn ich die Jungen tanzen sehe,
wird’s meinen Ohren unerträglich,
bei all dem heut’gen Tongetöse – …
und solche Musik hört man täglich.

Man will nicht mehr die Schlager hören,
die unser Herz verliebt gemacht.
Der wilde Lärm will laut zerstören,
was schöne Musik ausgedacht.

© 06/2008 Artur Beul, Zollikon.