Ich fahre nachts auf nassen Strassen,
mit meinem jungen Vis-à-vis.
Sie kann mich nicht in Ruhe lassen,
was mir gefällt – ich liebe sie.
Da sah ich trotz langsamen Fahren
auf offner Strasse etwas stehen.
Ich bremste hart, sah schon Gefahren,
dass etwas wollt nicht abseits gehen.
Ich sehe durch die nassen Scheiben,
schwarz’ Haare deckten alles zu.
Ich dachte schnell: Ich will’s vertreiben.
War’s wohl ein Schaf, war’s eine Kuh?
Ich hielt am Randstein brüske an.
Ich wollt das Ding nicht überfahren.
Da grüsste mich ein junger Mann,
mit einem Girl mit langen Haaren.
Die Zwei, verliebt, sind stehn geblieben
und wollten Lieben ganz in Ruh.
Doch auf der Strasse hier zu Lieben –
sie dachten nur: Keiner schaut zu …
Ich sagte dann, den zwei ganz Nassen:
Was treibt euch hier her, trotz Gefahr?
Sie konnten’s leider nicht erfassen,
weil’s wohl die erste Liebe war.
Ich fuhr mit meinem Girl dann weiter,
dann hielten wir das Auto an.
Hier war’s bequemer und gescheiter –
dann haben wir’s in Ruh’ getan …
© 05/2008 Artur Beul, Zollikon.