Ich möchte noch einmal jung sein,
mit allen Fehlern, Leidenschaften;
so jung, so schön, so fit, nicht klein,
und das Erlebte neu verkraften.
Ich möcht den Schweiss beim Lieben fühlen,
den Duft der Haut, so straff und rein;
den Sommerwind im Haar, den kühlen,
bereit und stark wie damals sein.
Die Liebesnacht zeitlos erleben,
ohne am Morgen aufzustehen;
dies tat ich doch im jungen Leben.
Ich möcht’s noch einmal rückwärts drehen!
Heut lieg ich wach im kalten Bette,
wo ist denn bloss das „Vis à Vis“?
Wenn ich das nochmals wieder hätte …!
Mein junger Freund, was täten Sie?
Dies sind inzwischen nur noch Träume,
doch einmal waren sie noch wahr.
Leider im Lenz blüh’n nur die Bäume,
das ist und bleibt so jedes Jahr.
Ich möcht noch einmal jünger sein,
vergnüglich ausgeh’n ganz alleine!
Ich seh trotz meines Alters ein:
Es gibt noch immer schöne Beine …
© 05/2008 Artur Beul, Zollikon.
Ein sehr schönes Gedicht. Mein Gedicht zum jung sein bzw. jung fühlen sieht die Angelegenheit etwas anders, und ist auch nicht ganz ernst gemeint:
http://halbwert.de/2009/06/ich-fuhl-mich-jung/