Sag, ist es wirklich nicht zu schade,
wenn ich mich an den Has ranmache?
Er ist zwar nur aus Schokolade,
damit er Menschen glücklich mache.

Dies hab ich neulich so gelesen,
doch hab ich’s noch nicht ausprobiert.
Es heisst, so sei es stets gewesen;
ich glaub‘ bei mir ist’s bald passiert.

Er blickt mich an mit grossen Ohren
und sagt: „Dazu bin ich ja da!
Für Ostern bin ich ja geboren,
und dieses Fest ist greifbar nah.“

Ich halt den Hasen in den Händen
und denke: Soll ich, oder nicht?
Beim Hin und Her vom vielen Wenden
der Schokolade-Has zerbricht.

Ich fasse sogleich seine Lappen,
die ihn so majestätisch machten.
Sie sind so handlich, gut zum Schnappen;
ich hörte, wie sie knackig krachten.

Wie steht er da, der arme Hase,
fast kommt das Mitleid über mich,
mit abgebrochner, brauner Nase;
ich sage nur: „Bedauerlich!“

Es ist geschehn, weg ist der Hase;
im Bauch war keine Schokolade,
nur Luft, so dünn, wie eine Vase.
Um diesen Hasen war’s nicht schade.

Jetzt suchen Kinder bunte Eier,
die Hasen schleppten sie herbei.
Doch Osterhas, der legt kein Ei;
die Hühner tun’s mit viel Geschrei!

Und doch spricht man am Osterfest,
dass Osterhasen Eier bringen;
dass dies ja nur ein Märchen ist,
sollt‘ man den Kindern nicht beibringen!

Doch Osterhasen, grosse, kleine,
aus feinster, zarter Schokolade…
Sie wissen ja, welche ich meine,
die gibt es nur an Ostern – schade!

© 03/2008 Artur Beul, Zollikon.