Als Kind sitzt man oft auf dem Thron,
den Mutter unter ’n Po geschoben.
Sie sagte: „Liebling, mach was schon!
Geht’s gut, werd ich dich dafür loben.“

Die Prozedur verlief so täglich.
Der Kinderhafen war mein Thron.
Oft sass und drückte ich vergeblich.
S’ kam nichts, als nur ein lauter Ton.

Für Grosse gab’s noch Plumpstoiletten.
Das Sitzloch war bis unten offen.
Ich hatt’ stets Angst, mich drauf zu betten
und hielt mich fest am Sitz, dem schroffen.

Man hörte Plumpsen aus der Ferne,
das, was da fiel zum Güllentank.
Man schloss das tiefe Loch stets gerne,
denn ganz von unten kam Gestank.

So war es einst, vor vielen Jahren.
Wer denkt an so was heute noch?
Die Jugend heut hat’s nicht erfahren,
wie ’s fürchterlich von unten roch.

Heut setzt man sich gerne auf ’s Häuschen.
Da weht kein Wind von unten her,
verbunden mit Geschrei vom Mäuschen.
Das Plumpshäuschen, das gibt ’s nicht mehr.

© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.