In meinen frühen Kindheitsjahren
kam morgens stets der Beck gefahren,
mit Ross und Wagen voller Brote.
Er war der erste Morgenbote.
Nach einer Weile rückte dann
der Sohn vom alten Milchmann an,
auch er mit Ross und neuem Wagen.
Ich musst das Kesslein zu ihm tragen.
Zwei Liter schöpfte er gekonnt hinein.
Die weisse Milch blieb so ganz rein.
Einmal im Monat aus Euthal
kam mit dem Körbchen jedes Mal
die Bauernfrau mit Hühnereiern.
Dies gab am Abend Grund zum Feiern.
Damals gab’s keine Migroswägen,
dafür die vielen kleinen Läden.
Es gab die einz’ge Metzgerei,
da ging Mama Samstags vorbei.
Denn Fleisch gab’s nur zum Mittagessen,
am Sonntag und nach „Totenmessen“.
Man ass vor allem viel Kartoffeln.
Zuhause trug man brav Pantoffeln.
Es gab noch nicht, wie heut Staubsauger.
Man wischte mit dem Besen sauber.
Dreimal am Tag kam Post ins Haus.
Dies holte Mama gleich heraus
aus dem Briefkasten, grün war er.
Meist war’s die Zeitung, sonst nichts mehr.
Es gab damals ja noch kein Gas.
Abends beim Petrollichte las
die Mama aus der Bibel vor.
Mir klingt ihr Lesen noch im Ohr.
Es gab noch nicht das Radio.
Man war zufrieden dann auch so.
War einst noch Vieles Illusion,
heut kennen es die Kleinsten schon.
Das Neuste ist das Internet.
Was tät ein Mensch, wenn er’s nicht hätt?!
Ich frage mich, ist’s besser heut;
das wissen nur die alten Leut.
Die Meisten woll’n davon nichts wissen.
Sie schauen Fernsehn, weich auf Kissen.
Und hören lieber Radio.
Es geht im Leben ja auch so.
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.