Laternen sind wie kleine Sterne:
Sie leuchten auch wenn’s Wolken hat.
Die Sterne sind zwar schön, zu ferne,
um Licht zu spenden einer Stadt.

Nur Liebenden reicht’s Sternenlicht;
im Dunkel fühlt sich Liebe besser.
Die Stadtlaterne mag sie nicht,
das grelle Licht, es sticht wie Messer.

Der Sternen Licht, das blinzelt
in blauen Augen von Verliebten;
es stört sie nicht, man schmunzelt
unter den Sternen, den Geliebten.

Laternen sind Ersatz für Sterne,
auch unter ihnen lässt sich küssen.
Lili Marleen, sie tat es gerne,
wie wir‘s von Lales Lied her wissen.

Laternen brennen jede Nacht
im Städtchen und am blauen Quai;
dort wird geweint und auch gelacht,
man fragt, ob ich Dich wiedersehe.

Die Sterne schaun von ferne zu,
sie kümmert’s nicht, was Menschen tun.
Wenn’s tagt, verblassen sie in Ruh
und schliessen ihre Augen zu.

Dann aber, wenn die Sonne geht,
sagt blass der Mond: „Seid ihr bereit?“
Den Sternenhimmel ihr dort seht,
für Liebende die schönste Zeit.

Die Sterne und auch die Laterne
sind Freunde, die wir alle lieben;
sie leuchten hier und in der Ferne,
die Beiden sind uns treu geblieben.

© 12/2007 Artur Beul, Zollikon.