Zum Tode meiner frommen Cousine Berti

Vom ersten Tag an, an dem ich Artur Beul kennengelernt habe, war der Tod und was danach kommt, eines der Themen, die ihn am meisten beschäftigten. Dies verspiegelte sich nicht nur in unzähligen Gesprächen, sondern auch in vieler seiner Gedichte.
Artur Beul war ein sehr gläubiger Mann. Streng katholisch erzogen. Dennoch hatte er seine Zweifel, was das «Danach» anbelangte. Einst erzählte er mir die Geschichte von seiner tiefgläubigen Cousine Berti, die ihm vor ihrem Tode versprach, dass sie sich bei ihm aus dem Jenseits, falls es denn ein solches überhaupt geben sollte, auf irgend eine Art bei ihm bemerkbar machen würde. Sie beiden standen sich zu dieser Zeit sehr nahe. Entäuscht meinte Artur, dass er jedoch nie auch nur einen Hauch eines Zeichens erfuhr. Vielleicht hat er es aber auch bloss nicht erkannt? Oder ist nach dem Tod wirklich alles zu Ende? Einer der vielen Fragen, die sich Artur trotz seiner Gläubigkeit fast täglich stellte.
Jedenfall schrieb er nach unserem Gespräch folgende Verse nieder. Ganz bezeichnend finde ich dabei die letzten zwei Wörter…

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Der Totengräber

Ich kannte einen Totengräber
und schaute oft beim Graben zu.
Du warst doch stets ein fleiss’ger Streber,
und heut liegst Du in ew’ger Ruh.

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Der letzte Gruss

Der letzte Gruss der Welt sind Blumen,
sie liegen frisch gepflückt auf dir.
Sie decken dich mit Duftvolumen.
Was trauriges sich abspielt hier …

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Mein Haus 2

Ich wohne noch im selben Haus,
wo meine Melodien geboren.
Mich trägt man höchstens tot hinaus,
das hab ich mir geschworen.

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