Man sammelt alles, ja man sammelt
so viele Dinge, die man liebt.
Man hat so viel, das schon vergammelt,
dass man’s wieder beiseite schiebt.

Mein Haus war voll von schönen Dingen,
kein freier Platz war da noch leer.
Ich sollte nichts mehr Neues bringen,
dies fiel mir einst als Sammler schwer.

Was steckt hinter der Sammelwut,
da muss doch sicher etwas sein;
wenn einer so viel sammeln tut
und das für sich, für sich allein?

Es gibt dafür so viele Gründe:
Es kann der Schönheitssinn wohl sein,
doch auch die Habgier, diese Sünde.
Der Sammler will alles allein.

Ich hab es nie als schlecht empfunden,
wenn ich Unwichtiges mir kaufte;
hab oft den Kaufzwang überwunden,
auch wenn ich mit mir selber raufte.

Heut’ stehn noch kleine Überreste
von all dem Sammelsurium.
Es ist ganz sicher nicht das Beste,
ich lieb’ es aber … doch warum?

Das Leben hat’s zurückgelassen,
damit ich mich daran noch freue.
Bis ich hier alles muss verlassen,
halt ich dem Alten noch die Treue.

Im Himmel muss niemand mehr sammeln,
hier ist schon da, was jeder sucht.
Die Engel, die sich hier versammeln,
sie heilen Deine Sammelsucht.

Hier braucht man nichts mehr wie auf Erden,
Antiquitäten gibt’s hier nicht;
hier kann man trotzdem glücklich werden,
durch Gottes ew’ges Angesicht.

© 04/2008 Artur Beul, Zollikon.