Hat all dies später einen Sinn,
was ich mir hier vom Herzen schreibe;
wenn ich einmal gegangen bin,
weil ich ja nicht immer hier bleibe?

Ich hab zuviel hier nachgedacht
voll Sorgen, Ängsten, anstatt Freuden.
Ob so, ob anders, ’s ist vollbracht,
ich sollte solche Fragen meiden.

Hat all die Arbeit einen Sinn,
die meinen Kopf oft sehr belastet?
Ich schreibe täglich Sätze hin,
weil sonst das Zeug im Hirn ausrastet.

Doch frag ich manchmal nach dem Sinn,
weil keine Antwort mich befriedigt.
Sechs Ordner mit Gedichten drin
hab ich gefüllt, weg ist’s, erledigt.

Wer soll dies einst in Ruhe lesen,
wen interessiert denn einst mein Denken,
und was ich früher einst gewesen?
Wer wird mir so viel Zeit dann schenken?

Ich möcht beenden all mein Schreiben,
nichts denkend, liegen, ruhn im Gras.
Ich liess‘ die Welt vorübertreiben,
ich weiss bei Gott nicht, – kann ich das?

Den Geist kann man nicht leicht abschalten,
bei der Geburt liess man ihn laufen;
er wurd noch niemals angehalten,
die Eltern liessen ihn gar taufen!

Hat alles Handeln einen Sinn?
Ich mag nicht denken, was dann bleibt,
wenn ich nicht mehr der Dichter bin;
und was mein Geist dann alles treibt.

Das könnte Jeder von sich sagen,
ich glaub, er weiss es selber nicht.
Es gibt im Leben viele Fragen,
an denen man den Kopf zerbricht.

Doch Einer könnte Antwort geben.
Er lässt uns machen, was wir wollen
mit unserm Sinn in diesem Leben.
Er gab nur Rat, was tun wir sollen.

Kein Tier fragt nach dem Lebenssinn,
es ist und frisst und legt sich hin.
Bin ich der Einz’ge mittendrin,
der fragt nach Sinn und wer ich bin?

Gott kennt der Menschen Lebenssinn,
und darum frag ich nicht mehr weiter.
Er führt mich schon zum Ziele hin,
so soll’s gescheh’n – dies ist gescheiter!

© 05/2008 Artur Beul, Zollikon.