Ich nannte mich nie einen Dichter,
nur einen fleissigen Berichter.

Was täglich mir den Kopf erschwert,
hab ich in Reim-Form ausgekehrt.

Und darum würde ich nie sagen,
ich wolle grosser Kunst nachjagen.

Goethe schrieb Kunst, ich schreib Prosa.
Glaubt, dass ich dies immer so sah.

Ein Dichter sucht nach seltnen Worten,
er schreibt sie auf nach langem Orten.

Oft überdenkt er Tag und Nacht,
ob er Satzzeichen recht gemacht.

Sehr oft scheint ihm dies nicht gelungen.
Er hat Ideen übersprungen,

dafür Unwichtiges geschrieben,
ist im Banalen stehn geblieben.

So geht’s bei grossen Dichtern her,
die überlegen alles sehr.

Jetzt seht ihr auch den Unterschied,
warum ich Dichtersein stets mied.

Ich schreib zwar auch in Gedichtform,
dies fördert meinen Geist enorm.

Oft muss ich Worte richtig leimen,
damit sich Verse endlich reimen.

Ein Tagebuch, das wollt ich schreiben,
nicht grosse Kunst damit betreiben.

Dies überlass ich grossen Geistern,
die mit dem Werk die Welt begeistern.

Wer die Gedichte von mir liest,
langweilt sich, … oder er geniesst.

© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.