Wenn ich an meine Jugend denke,
die mir heut wie ein Traum erscheint
und so viel Zeit dazu verschenke,
frag ich mein Herz, was es wohl meint.
Als junger Mensch studiert noch keiner,
S’ ist eine unbeschwerte Zeit,
die er erleben darf als einer
der jung ist, voller Fröhlichkeit.
Wenn ich zurück denk an die Tage,
die spielend ich sorglos verbrachte,
steigt plötzlich auf in mir die Frage,
ob ich an später auch mal dachte?
Ich muss gesteh’n, das tat ich nicht,
denn, Sorgen hatten nur die Alten.
Doch das stimmt nicht aus heut’ger Sicht.
Sie bleiben lebenslang erhalten.
Nur Sorgen waren damals kleiner.
Sie alle schob man weg von sich.
Die Jungen streiten. Ich war einer,
der zuschlug und ich wehrte mich.
Die Jugendzeit, das ist ein Wort,
das man erst spät verstehen kann.
Dann, wenn sie weg ist und längst fort,
dann denkt man wieder gern daran.
So lange sitzen auf der Schulbank,
sag, war das damals ein Vergnügen?
Oh nein, ich wurde kribblig, krank.
Wär lieber draussen noch geblieben.
Auch Streiche machten mir Vergnügen.
Die Nachbarn fragten, wer das war?
Wie herrlich konnte ich dann Lügen –
Nein, ich war’s nicht, das ist doch klar!
Die Jugend scheint nach vielen Jahren,
die schönste Zeit im ganzen Leben.
So Tage, die voll Unsinn waren,
nein, solche wird es nie mehr geben.
Doch auch in späten, reifen Jahren,
da ist das Glück freundlich zu dir.
Die Jahre, wie sie früher waren,
die kehren nicht zurück zu mir.
Doch welche Zeit die Beste war,
das sagt mir einst der Meister dann.
Er legt mir alles offen dar,
und ich hör’ zu als reifer Mann.
Die Jugend ist sehr kurz und schnell,
und kaum bewusst ist sie vorbei.
Es ist so wie ein Bahntunnel –
stockfinster war’s, dann hell und frei.
Jetzt sage ich als alter Mann:
Die Jugend hat mich so gemacht,
wie ich heut bin und was ich kann –
Lang hab ich drüber nachgedacht.
© 11/2007 Artur Beul, Zollikon.