Ich habe früher Holzfiguren
aus fremden Ländern heimgenommen;
’s Auto war voll, als wir heimfuhren,
doch sind wir stets gut angekommen.

Es war noch Krieg, Geld war gesperrt;
darum kauft ich Antiquitäten;
erwarb sie meist unter dem Wert,
darunter waren Raritäten.

Mein Haus war voll von schönen Dingen;
kein Platz war noch für etwas frei,
wo ich dies bloss noch unterbringe,
das dacht ich jedes Mal dabei.

Ich konnt nicht alles aufbehalten;
mein Haus war dazu viel zu klein.
Doch etwas blieb, vier Holzgestalten:
Wertvolle Barock-Engelein.

Das Leben ist ein Sammeln und ein Geben,
von dem, was man gehortet hat.
Man sammelt viel zu viel im Leben,
und später ist man davon satt!

Viel stand herum, viel hing herum;
oft war es Kunst von ein`gem Werte.
Heut frag ich mich oft selbst, warum
ich einst so Vieles heiss begehrte?

Vieles ist fort von diesen Sachen,
die überall im Wege standen.
Sie werden Andern Freude machen,
wo sie auch gute Plätze fanden.

Am Ende unsres Erdenlebens,
wenn Du dies alles liegen lässt,
dann weißt Du, vieles war vergebens.
Es bleibt davon nicht mal ein Rest.

© 12/2007 Artur Beul, Zollikon.