Ein Jahresfest ist nun vorbei;
er war diesmal ganz bescheiden.
Folgt wohl auch noch die Jahr-Zahl 3?
Wär ich dann auch noch zu beneiden?

Das Alter bringt neue Probleme:
Sie kommen fast an jedem Tag.
Gott, er will, dass ich’s annehme,
nicht frag, ob ich es lieben mag.

Ich würd noch gern den Frühling sehen,
Schneeglöcklein draussen läuten hören;
und durch den Blumengarten gehen,
die Rosen sehn, die mich betören.

Auch spät im Alter hat man noch
oft ein paar Wünsche für sein Leben.
Die sind bestimmt – ich weiss es doch –
für unser Dasein mitgegeben.

Solang ich hier auf dieser Erde
noch jeden Morgen froh erwache,
hoff ich, dass ich heut glücklich werde
und mich der Tag auch fröhlich mache.

Man lebt nur einmal hier auf Erden,
darum zählt jeder neue Tag.
Wer weiss, was übermorgen werde?
Daran ich heut nicht denken mag.

Bei Gott, da zählen andre Zahlen;
bei Ihm ist’s Jahr eine Sekunde.
Die Mühlen Gottes langsam mahlen,
doch endlos drehn sie ihre Runde.

Was ist ein Jahr nach Gottes Zeit?
Wer kann und darf so etwas fragen?
Gott rechnet nur nach Ewigkeit;
wie lang dies ist, kann Er nur sagen.

Ich gehe vorwärts Tag für Tag,
fürchte mich nicht vor hohen Zahlen.
Ich geh, solang ich gehen mag,
solange Gottes Mühlen mahlen.

© 12/2007 Artur Beul, Zollikon.