Was wohl die Blumen von mir denken,
die ich im Garten abgeschnitten.
Ich wollt damit ja Freude schenken,
muss Blumen um Verzeihung bitten.

Die Schere fragt nicht: Tut das weh?
Sie sucht die schönsten, grössten Blüten.
Die Rose zuckt, wie ich es seh.
Zu spät, s’ ist nicht mehr zu verhüten.

Die Rose weint, die hat ja Kinder,
für die sie stolze Mutter war.
Die wachsen, nach dem nächsten Winter,
auch wie die Mutter – wunderbar.

Im nächsten Jahr sind sie die Schönen,
das ist schon manche Jahre so.
An vieles muss man sich gewöhnen,
dann sind die Rosen wieder froh.

Die Rosenkinder sind wie Lieder,
voll Farbenpracht zur Sommerzeit.
Der Regen fällt, dann blüh’n sie wieder.
Die Knospenkinder stehn bereit.

Dann öffnen sie sich, scheint die Sonne,
und sind auch dies Jahr wunderschön.
Ich komm dann wieder, voller Wonne
und pflück die Schönsten, die da stehn.

© 01/2008 Artur Beul, Zollikon.