Wenn Du hier stehst und träumst dabei,
du wärst ganz oben auf der Welt.
Das „Unten“ ist dir Einerlei,
weil nur das „Oben“ für dich zählt.

Weißt du denn nicht, dass wir uns drehen
mit unserer Welt, auf der wir gehn?
Darauf kommt’s an, wie wir das sehen,
doch nie werden wir stille stehn.

Vielleicht sind wir in dem Moment
ganz unten, und wir spüren’s nicht.
Gibt’s jemand, der den Standpunkt kennt?
Was oben ist, bestimmt das Licht.

Wir schweben wie die andern Sterne
durchs dunkle All, das endlos ist!
In dieser unmessbaren Ferne
man oben, unten ganz vergisst.

Es gibt kein „Unten“ und kein „Oben“:
Die Sonne, die bestimmt den Ort.
Sie müssen wir vor allem loben!
Sie kommt am Tag, nachts geht sie fort.

Und wenn sie scheint am Horizont,
dann glauben wir, jetzt sind wir oben.
Das ist für uns erdacht, gekonnt,
doch dies wird dauernd neu verschoben.

Die Welt hat Kräfte, die uns heben,
damit wir nicht im All versinken.
Wie alle Sterne, die frei schweben,
und jede Nacht zur Erde blinken.

© 03/2008 Artur Beul, Zollikon.