Ein Artikel vom «Küsnachter». Text und Foto Béatrice Christen.

Artur BeulDie Seniorennachmittage im katholischen Pfarreizentrum Küsnacht sind beliebt. Letzte Woche trat das legendäre Cabaret Nostalgaga auf, um Artur Beul zu ehren, der sich im Publikum befand.

Béatrice Christen

Im Saal des katholischen Pfarreizentrums St. Georg herrschte Betrieb, galt es doch in letzter Sekunde noch Stühle und Tische bereitzustellen für das zahlreich erschienene Publikum. Anziehungspunkt an diesem Seniorennachmittag bildete zweifellos das bekannte Cabaret Nostalgaga, welches die Senioren unterhielt. Und die Anwesenden wurden nicht enttäuscht, als Franz Lindauers Tenor ertönte. Der 78-jährige Opernsänger gehört zu den Grossen in der Schweiz und im benachbarten Ausland. Mit seinem Tenor bezauberte er denn auch das Publikum. Letzteres wurde nicht nur von ihm, sondern auch von den anderen Mitgliedern des Cabarets Nostalgaga in die Darbietungen einbezogen. So suchte der heissblütige Sänger Roberto auf seiner Tour durch den Saal nach einem blonden Meiteli und wurde sogar fündig. Die Schauspielerin Yvonne Kupper schlüpfte unter anderem in die Rolle des Vamps und der Schweizer Putzfrau. Begleitet wurden die Darbietungen vom Pianisten Jean. Am Ende des ersten Teils applaudierte das Publikum, welches bei einigen der präsentierten Cabaret-Nummern mit bekannten Melodien sogar mitgesungen hatte, enthusiastisch.

Beul persönlich in Küsnacht

Während der Pause wurden appetitlich angerichtete Brötli und ein Glas Wein serviert. Bevor die Türen zum Saal sich schlossen und der zweite Cabaret-Teil begann, traf der von vielen sehnsüchtig erwartete Ehrengast ein. Der Zolliker Artur Beul, ein Komponist, der in seinem Leben viel Ruhm genossen hat und heute noch geniesst, war nämlich zu Gast am Seniorennachmittag im Pfarreizentrum St. Georg. Ihm zu Ehren wurden einige seiner Lieder vorgetragen, was den 93-Jährigen sichtlich berührt hat. Er applaudierte den vier Kabarettisten, während ein fröhliches Lächeln über sein Gesicht zog. Die Nostalgagas öffneten ihre Regenschirme und präsentierten das Lied «Nach em Räge, schiint Sunne». Dabei zeigten sie anschaulich, was zu zweit unter einem Regenschirm passieren kann und tanzten mit einigen Gästen durch den Saal. Es folgten weitere Melodien von Artur Beul, bekannte Weisen, bei denen das Publikum fröhlich mitsang.

«Am Himmel stoht es Stärnli»

Als der Pianist Jean die ersten Takte zum grossen Erfolgslied von Beul «Am Himmel stoht es Stärnli» anschlug, wurde es ruhig im Saal. Die Mitglieder des Cabarets hatten sich neben Beul gestellt und huldigten den Komponisten mit der romantischen Melodie. Sichtlich ergriffen, lauschte der Zolliker «seinem Lied». Einige der Anwesenden griffen sogar zum Taschentuch. Als die Darbietung verklungen war, applaudierte das Publikum. Das Klatschen galt aber nicht nur dem Komponisten, sondern in erster Linie den vier Kabarettisten, welche ihnen einen unvergesslichen Nachmittag beschert hatten. Die meisten von ihnen werden die Melodien mit in den Alltag nehmen und sie vielleicht hie und da vor sich hinsummen und an den aussergewöhnlichen Seniorennachmittag denken.
Idy Müller ist seit rund zwanzig Jahren verantwortlich für die Organisation dieser Anlässe. Sie sucht immer wieder nach neuen Höhepunkten, welche den Seniorennachmittagen besondere Akzente verleihen. «Ich freue mich, wenn es mir gelingt, das Publikum zu begeistern», betont sie. Sie habe übrigens bereits wieder einen speziellen Gast für den nächsten Anlass eingeladen, verriet sie dem «Küsnachter» lachend. Wer die bekannte Persönlich ist, bleibt aber vorläufig noch geheim.