Zwei Blumen streiten zwischen Zäunen:
„Ich bin viel schöner und viel jünger,
will keinen Sommertag versäumen.“
„Ich wachse, blühe dafür länger!“
„Ich bin so gross, steh’ über allen,
wenn ich erblüh’ im Sommerkleid.
Ich würd’ selbst unserm Papst gefallen.
Du kleiner Klee, du tust mir leid …“
Da kam ein grosser Aar geflogen,
der schnappte gleich das Blütenkleid.
Nur ein paar Blätter war’n am Boden,
sonst blieb nichts von der Herrlichkeit.
Der rote Klee am Wiesenweg,
er sah dem ganzen Schauspiel zu.
Er lachte aus dem Steingehege.
„Hier will ich leben, blüh’n in Ruh’.“
Der rote, Klee blüht still daneben.
Bescheiden lebt er und bleibt klein.
Er wird einst Kühen Futter geben.
Man lebt ja nicht für sich allein …
© 06/2008 Artur Beul, Zollikon.