Die Dichter-Uhr scheint stillzustehen,
die immer tickte nach Belieben.
Die Zeiger wollen sich nicht drehen,
das Uhrwerk scheint stehengeblieben.

Das Gegenteil wirkt die Natur:
Da wächst’s und blüht’s in aller Eile.
Ich frag darum in mir die Uhr.
Sie sagt mir: „Gönn dir etwas Weile!“

Das viele Ticken Tag für Tag,
dies machte mich ganz plötzlich müd. –
„Wann’s weitergeht, ich dir schon sag!
Ich weiss, Du schreibst noch manches Lied.

Gottes Talent, das Er dir gab,
es ist noch lange nicht zu Ende.
Erst wenn man dich einst legt ins Grab,
dann dürfen ruhen Deine Hände.“

Nun nehm’ ich Stift und Schreibpapier,
versuch ein Thema doch zu finden.
Ich hoff, bald regt sich was in mir;
ich muss mich dazu überwinden.

© 05/2008 Artur Beul, Zollikon.