Ein Tag ist wie ein „Feuerfunken“.
Erst ist der Funke winzig klein.
Nun springt er hoch, fast wie betrunken;
dann brennt der Tag im Sonnenschein.

So kam’s mir vor, als ich erwachte.
Es war noch dunkel, ’s war noch Nacht.
Dann plötzlich wurde Licht und machte
das Zimmer hell, … die Sonne lacht.

Es ist nun doch der „Feuerfunken“,
der hinterm nahen Berg entspringt.
Die Welt ist wie im Licht ertrunken,
und auch die erste Amsel singt.

Der Feuerfunke ist die Sonne.
Sie bringt der Welt täglich das Licht;
dringt gar ins Kloster zu der Nonne,
die hohen Mauern störn sie nicht.

Die Sonne weckt die Pflanzen schnell,
geschlossne Blüten öffnen sich.
Des Nachbars Hund sagt’s mit Gebell,
und ich steh auf und freue mich.

Der Tag gleicht einem Feuerfunken.
Wenn er erlischt, wird’s dunkle Nacht.
Dann ist das Licht der Welt ertrunken,
und ferne Sterne halten Wacht.

Die Erde dreht sich, bald kommt Licht,
auf das wir angewiesen sind.
Die Welt im Dunkel lebte nicht,
und unsre Augen würden blind.

© 03/2008 Artur Beul, Zollikon.