Zwei Jahre lebte ich im Osten,
ganz nahe von Jerusalem.
Ging täglich in die Souks zum Posten,
mit meinem Hund war’s ein Problem.
Man fragte mich nach seinem Preise
und ob ich ihn verkaufen will,
denn hier sind Hunde eine Speise.
Mein Hund, der staunte und war still.
Ich sagte allen, die mich fragten:
„Der Hund, mein Freund, der bleibt bei mir!“
Ich hob ihn hoch, und alle sagten:
„Dein Freund ist das? Es ist ein Tier!“
Da ging ich weiter, fern der Stadt,
in einen grossen Hotelpark.
Auch da fand’s Gleiche wieder statt:
„Ihr Hund ist kräftig und auch stark,
der gäb‘ ein wunderbares Essen.
Wir feiern heut ein grosses Fest.“
Ich sprach: „Das können sie vergessen,
weil mein Hund nicht zu fressen ist!!!“
Er bellte, kam ihm Einer nah,
wohl ahnend schon seine Gedanken.
„Ich bin doch nicht zum Fressen da!
Was denken diese Schlemmer-Kranken???
Viel lieber würd’ ich heimwärts fliegen,
als hier zu sein bei den Barbaren;
im Garten an der Sonne liegen,
oder im Auto waldwärts fahren…“
Von nun an wollt er nicht spazieren,
nahe der Stadt Jerusalem.
Auf der Terrasse rumflanieren,
da gab’s mit ihm nie ein Problem.
Seit einem Jahr lebten wir beide
wieder daheim in Zollikon.
Der Garten war die Hundeweide.
Hier war er froh, wie früher schon.
© 03/2008 Artur Beul, Zollikon.