Noch lebt die schöne Côte d’Azur
in meinem Herzen, tief in mir.
Ich weilte dort sehr lange Zeit,
mit Bilder malen und Arbeit.
Ich wohnt’ bescheiden am Anfang,
im eigenen, grossen Caravan.
Es gab mit Musik ein Problem.
Moderne Musik fand man schön.
Von meinen Liedern, diesen allen,
haben sehr viele nicht gefallen.
Von was nun sollt ich leben?
Ich ging darum nach Frankreich eben.
Ich sah viel’ junge Maler dort,
vor Restaurants am Hafenport.
Dann mittags zeigten sie die Kunst
und hofften auf der Leute Gunst.
Am Hafen dann zeigten sie Gästen
Bilder von Cannes, oft nicht die Besten…
Das könnt ich auch, so dachte ich
und noch viel besser, sicherlich.
So fing ich an und es gelang.
Ich blieb in Cannes zehn Jahre lang.
An Hafen hab ich promeniert.
Dabei die Bilder offeriert.
Als einst ein Kurgast diese sah,
kauft’ er sie gleich für USA.
Ich kochte meistens selbst mein Essen.
Oft sind Maler dazugesessen.
Spaghetti gab’s meist jede Woche.
Man lobte mich, wie gut ich koche.
Doch wurd’ der Campingplatz zu laut.
Ich hab in Cannes mich umgeschaut.
Per Zufall fand ich ganz am Meer
ein grosses Zimmer – ich zog her.
Und weiter ging’s mit meinen Bildern.
Fast überall, ich kann’s nicht schildern.
Die Bildermappe war am Schluss
ganz ausverkauft, so wie’s sein muss.
Oft war ich auch aufs Schiff geladen,
bei Reichen, die tagsüber baden.
Die kauften für des Schiffes Saal
ein neues Bild, fast jedes Mal.
Was ich erlebt hab all die Jahre
und wie viel ich verkauft an Ware,
das würde viele Seiten füllen.
Nicht immer lief’s nach meinem Willen.
Oft war es mich, der jemand wollte,
wenn Bilder ich hinbringen sollte.
Auch Liebesnächte gab’s am Meer.
Die Mädchen lieben Maler sehr.
Hemmungen schnell am Meer verschwinden,
am Mittelmeer bei kühlen Winden.
Was red ich lang, es ist vorbei.
Zehn Jahre Kunst mit Malerei.
Man muss auch lernen, still zu schweigen.
Nicht allen alles her zu zeigen.
Ich hab noch ein paar Bilder hier.
Was ich vergass, erzähl’n sie mir…
© 02/2008 Artur Beul, Zollikon.