Wenn du aus meinen Händen frisst,
schenk ich dir meine Liebe
und weiss, dass du mein Hündchen bist,
dass unsere Freundschaft lange bliebe.

Wenn du mir in die Augen schaust,
und immerzu fest in die Meinen,
auch zart an meinen Fingern kaust,
dann heisst’s, …ich will doch nur den Einen.

Zum Zwinger will doch jeder raus.
Er fühlt sich einsam, eingeschlossen.
Nein, keiner fühlt sich hier zuhaus‘.
Er bellt, rennt rum und ist verdrossen.

Ein Jeder bittet: „Nimm doch mich,
ich warte lange schon darauf.
Du, Hundefreund, ich wart auf dich,
ich brauche Liebe, freien Lauf.“

Da steh ich nun, seh nur den Einen,
der mir am Finger zärtlich leckt.
Ich kaufe ihn, den süssen Kleinen,
der seine Pfoten zu mir streckt.

So war’s in meinem langen Leben:
Ich hatte Hunde stets um mich.
Ich war von Hunden gern umgeben.
Der letzte starb, – da weinte ich.

Ich wurde alt, er wurde krank.
Und beide drückten schon die Jahre.
Er ass nicht mehr, lag auf der Bank.
Ich sah das Schwere, Vorsehbare.

Nun ist mein letzter Hund gegangen.
Ich fühlte mich ohne allein.
Ich muss den Tag ganz neu anfangen
und hundelos ein Mensch jetzt sein.

Nun leben meine Hunde alle
im grossen Hunde-Himmelbett.
Oft spür ich eine zarte Kralle:
War’s nur ein Wunsch, war’s ein Gebet?

© 11/2007 Artur Beul, Zollikon.