Der Wetterhahn hat keine Federn,
sein Wetterkleid ist aus Metal.
Er steht auf Füssen, wie auf Rädern
und wendet sich nach überall.

Er dreht sich gegen jeden Wind.
Mir scheint, den liebt er einfach nicht.
Kommt Wind, dann dreht er sich geschwind.
Er mag den Wind nicht im Gesicht.

Viel lieber hat er warme Sonne,
dann steht er still und ruht sich aus
und blickt so froh und voller Wonne
zu mir herab von Nachbars Haus.

Nach Jahren wird er nun gestrichen.
Er hatte keine Farbe mehr.
Sein buntes Kleid war ganz verblichen.
Er schaute traurig zu mir her.

Jetzt ist er wieder hübsch, der Hahn.
Oft sitzt ein Spatz auf seinem Rücken,
den er ja nicht vertreiben kann.
Er will von hier ins Weite blicken.

Doch wenn ein Windstoss dreht den Hahn,
dann lässt der Spatz vor Schreck was fallen
und setzt zum Weiterfliegen an.
Auch morgen wird’s ihm hier gefallen.

© 04/2008 Artur Beul, Zollikon.